Veröffentlicht am August 15, 2024

Roségold ist weit mehr als ein kurzlebiger Trend – es ist ein neuer Klassiker, der dank seiner einzigartigen Legierung und Vielseitigkeit jedem Hautton schmeichelt.

  • Die warme Farbe entsteht durch eine Kupferlegierung, deren Tradition tief in der deutschen Schmuckmanufaktur, besonders in Pforzheim, verwurzelt ist.
  • Durch gezielte Kombinationen mit Farben wie Grau, Pastelltönen oder Schwarz wird Roségold zu einem unglaublich vielseitigen Edelmetall für jeden Stil.

Empfehlung: Betrachten Sie Roségold nicht als Trend, sondern als eine bewusste stilistische Entscheidung. Investieren Sie in hochwertige Legierungen (585er oder 750er) und erlernen Sie die Kunst des Bicolor- oder Tricolor-Stylings, um zeitlose Looks zu kreieren.

Es ist ein warmer Schimmer, der uns in den letzten Jahren überall begegnet: an Handgelenken, Hälsen und in den Ohren stilbewusster Frauen. Roségold hat die Schmuckwelt im Sturm erobert und strahlt eine moderne, feminine Eleganz aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Doch mit seiner Allgegenwart auf Instagram-Feeds und in den Auslagen der Juweliere schleichen sich auch Fragen ein: Ist das nur ein flüchtiger Hype? Passt dieser zarte Ton überhaupt zu meinem Hauttyp? Und wie trage ich ihn, ohne dass es „zu rosa“ wirkt?

Viele Ratgeber bleiben an der Oberfläche und raten schlicht zu „neutralen Farben“. Sie bestätigen, dass der Trend existiert, lassen Sie aber mit der Unsicherheit allein, ob eine Investition in dieses wunderschöne Metall auch in fünf Jahren noch eine gute Idee ist. Doch was, wenn die wahre Faszination von Roségold nicht nur in seiner trendigen Farbe, sondern in seiner handwerklichen Seele, seiner überraschenden Geschichte und seiner unglaublichen stilistischen Wandlungsfähigkeit liegt? Was, wenn der Schlüssel nicht darin liegt, es als Trend zu behandeln, sondern es als neuen Klassiker zu verstehen?

Dieser Guide geht tiefer. Wir lüften das Geheimnis seiner magischen Farbe, die in der deutschen Goldstadt Pforzheim perfektioniert wurde. Wir zeigen Ihnen, warum dieser Goldton wirklich ein universeller Schmeichler ist und geben Ihnen die ultimativen Styling-Regeln an die Hand, um Roségold selbstbewusst zu kombinieren – von minimalistisch-modern bis zum gewagten Tricolor-Look. Machen Sie sich bereit, Roségold mit ganz neuen Augen zu sehen.

Um die Facetten dieses faszinierenden Metalls vollständig zu erfassen, haben wir diesen Artikel in übersichtliche Themenbereiche gegliedert. Entdecken Sie alles, von der perfekten Farbkombination bis zur Frage, ob Roségold das Zeug zum ewigen Klassiker hat.

Roségold richtig kombinieren: Die besten Farbpartner für den Trend-Ton

Die wahre Magie von Roségold entfaltet sich erst im Zusammenspiel mit den richtigen Farben. Seine warme, rötliche Nuance macht es zu einem dankbaren Partner, der sowohl sanfte als auch kräftige Kontraste liebt. Vergessen Sie starre Regeln – denken Sie in Stimmungen! Für einen modernen, urbanen Look, wie man ihn in Berlin sieht, ist die Kombination mit Schwarz und Grau unschlagbar. Ein zartes Roségold-Armband zu einer schwarzen Lederjacke oder feine Ringe zu einem grauen Kaschmirpullover schaffen eine coole, aber dennoch feminine Spannung.

Wenn Sie eine romantischere und sanftere Ausstrahlung bevorzugen, sind Pastelltöne Ihre besten Freunde. Zartes Mintgrün, pudriges Rosa oder sanftes Lavendel harmonieren wunderbar mit dem Schimmer von Roségold und unterstreichen seine feminine Seite. Ebenso elegant wirkt die Kombination mit neutralen Creme- und Beigetönen – ein Look, der an die schicke Eleganz Münchens erinnert. Diese natürlichen Erdtöne lassen dem Schmuck den Vortritt und sorgen für ein Gefühl von dezentem Luxus. Und für den Sommer? Nichts lässt Roségold so strahlen wie klassisches Weiß oder Elfenbein, eine Kombination, die an den maritimen Chic Hamburgs denken lässt.

Die Kombinationsmöglichkeiten sind ein Spiegelbild deutscher Stadt-Stile. Der „Berlin-Look“ setzt auf edgy Kontraste mit Schwarz, während der „München-Look“ auf die Eleganz von Creme-Tönen und Kaschmir setzt. Der „Hamburg-Look“ wiederum vereint maritime Streifen mit subtilen Roségold-Details für einen hanseatischen Chic. Finden Sie heraus, welche Stadt in Ihnen steckt!

Letztendlich geht es darum, eine Balance zu finden. Roségold kann der Star Ihres Outfits sein oder ein subtiler Akzent – Sie entscheiden, welche Geschichte Ihr Schmuck erzählen soll.

Der Alleskönner: Warum Roségold fast jedem Hautton schmeichelt

Einer der größten Trümpfe von Roségold ist seine universelle Schmeichelkraft. Während Gelbgold oft am besten mit warmen oder gebräunten Hauttönen harmoniert und Weißgold oder Silber kühle Hauttypen zum Strahlen bringt, schlägt Roségold eine Brücke zwischen diesen beiden Welten. Sein Geheimnis liegt in der ausgewogenen Mischung aus dem warmen Gelb des Goldes und dem rötlichen Ton des Kupfers, was einen neutralen Unterton erzeugt.

Diese Eigenschaft macht es unglaublich vielseitig. Bei kühlen Hauttypen, die oft einen bläulich-rosa Unterton haben, hebt der warme Schimmer des Roségolds die Haut hervor und verleiht ihr eine gesunde, lebendige Ausstrahlung, ohne mit dem natürlichen Teint zu kollidieren. Bei warmen Hauttypen, die eher zu gelblichen oder goldenen Untertönen neigen, fügt sich Roségold nahtlos ein und betont die natürliche Wärme der Haut, ohne zu dominant zu wirken. Und für die Glücklichen mit einem neutralen Hautton ist Roségold ohnehin die perfekte Wahl, da es beide Aspekte – kühl und warm – wunderbar ausbalanciert.

Diese Vielseitigkeit ist nicht nur eine subjektive Wahrnehmung. Wie die Leipziger Zeitung in einer Analyse zur Schmuckwahl betont, ist Roségold eine besonders dankbare Option:

Ein großer Vorteil von Roségold ist seine neutrale Farbe, die sich für alle Hauttypen eignet, egal ob kühl, neutral oder warm.

– Leipziger Zeitung, Schmuck passend zum Teint: Gold, Silber und alternative Optionen

Diese universelle Eignung ist ein entscheidender Grund, warum Roségold sich vom reinen Trend zum etablierten Klassiker entwickelt hat. Es nimmt die Unsicherheit aus der Schmuckwahl und garantiert ein harmonisches Ergebnis.

Verschiedene Hauttöne mit Roségold-Schmuck in harmonischer Darstellung

Die Abbildung zeigt eindrucksvoll, wie sich der warme Glanz des Roségolds an verschiedene Hauttöne anschmiegt und stets eine harmonische Einheit bildet. Es ist diese Fähigkeit, zu verbinden und zu verschönern, die es so unwiderstehlich macht.

Es ist die sichere Wahl für ein Geschenk und eine wunderbare Ergänzung für jede Schmucksammlung, da es sich mühelos mit vorhandenen Stücken aus Silber oder Gelbgold kombinieren lässt.

Vom Gold zum Rosé: Das Geheimnis der Kupferlegierung, die Roségold seine Farbe gibt

Der zauberhafte Rosé-Ton ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis präziser Handwerkskunst. Roségold ist keine eigene Goldart, sondern eine Legierung – eine Mischung aus reinem Gold mit anderen Metallen. Während bei Weißgold Metalle wie Palladium oder Silber für den kühlen Ton sorgen, ist es beim Roségold das Kupfer, das ihm seine charakteristische warme, rötliche Färbung verleiht. Je höher der Kupferanteil in der Legierung, desto intensiver wird der Rosé-Ton.

Diese Kunst des Legierens hat in Deutschland eine lange und stolze Tradition, die untrennbar mit der „Goldstadt“ Pforzheim verbunden ist. Seit über 250 Jahren ist Pforzheim das Herz der deutschen Schmuckindustrie. Mit der ältesten Goldschmiedeschule der Welt, gegründet 1768, und einer Produktion, die heute noch rund 75 % des deutschen Schmucks ausmacht, ist hier ein einzigartiges Know-how zu Hause. Manufakturen wie Goldmaid oder Martin Guthmann perfektionieren hier seit Generationen ihre eigenen, geheimen Roségold-Varianten, indem sie das Verhältnis von Gold, Kupfer und manchmal einem kleinen Anteil Silber fein justieren, um den perfekten Farbton zu erzielen.

Die Zusammensetzung bestimmt nicht nur die Farbe, sondern auch die Wertigkeit, die in Karat (oder als Feingehalt in Tausendsteln) angegeben wird. Die gängigsten Legierungen in Deutschland haben dabei ganz unterschiedliche Charakteristika, wie diese Übersicht aus dem Hause Diemer zeigt:

Roségold-Legierungen im Vergleich
Legierung Goldanteil Kupferanteil Silberanteil Farbton Beliebtheit in Deutschland
333er (8 Karat) 33,3% 45% 21,7% Intensiv Rosa Preiswert, Modeschmuck
585er (14 Karat) 58,5% 30% 11,5% Warm Rosa Meistverkauft in Deutschland
750er (18 Karat) 75% 20,5% 4,5% Zart Apricot Premium-Segment

Diese Zahlen zeigen: Roségold ist nicht gleich Roségold. Während 333er Gold durch seinen hohen Kupferanteil sehr robust und intensiv in der Farbe ist, besticht 750er Roségold durch einen dezenten, fast apricotfarbenen Schimmer und einen höheren materiellen Wert. Das beliebte 585er Gold bietet hier den perfekten Kompromiss aus satter Farbe, Wertigkeit und Alltagstauglichkeit.

Trend oder neuer Klassiker? Eine Einschätzung zur Langlebigkeit von Roségold

Die Frage, die sich jede modebewusste Frau stellt: Lohnt sich die Investition in Roségold oder ist der Trend bald wieder vorbei? Die Antwort ist beruhigend. Während Roségold in den letzten Jahren einen enormen Popularitätsschub erlebt hat, ist es keineswegs eine neue Erfindung. Seine Wurzeln reichen bis ins Russland des 19. Jahrhunderts zurück, wo der berühmte Juwelier Carl Fabergé es erstmals einsetzte. Diese historische Tiefe unterscheidet es von kurzlebigen Modeerscheinungen.

Heute hat sich Roségold fest in der Schmuckwelt etabliert. Es ist nicht mehr nur „die dritte Option“ neben Gelb- und Weißgold, sondern eine eigenständige und bewusste stilistische Wahl. Die anhaltende Nachfrage spiegelt sich auch im deutschen Einzelhandel wider. Eine Erhebung der Juwelierkette CHRIST zeigt, dass über 200 Juweliere Roségold als Hauptkategorie in ihrem Sortiment führen. Das ist ein klares Indiz dafür, dass der Handel es nicht als Nischenprodukt, sondern als festen Bestandteil des Angebots betrachtet.

Experten bestätigen diesen Wandel vom Trend zum Klassiker. Sie sehen in Roségold eine zeitlose Qualität, die über saisonale Hypes hinausgeht. Das Amoonic Schmuckmagazin fasst diese Einschätzung treffend zusammen:

Roségold ist eine elegante und einzigartige Wahl, die Wärme und Raffinesse kombiniert. Diese reiche Geschichte und die Assoziation mit Wohlstand und Prestige haben dem Roségold einen wichtigen Platz in der Welt des Schmucks verschafft.

– Amoonic Schmuckmagazin, 7 Gründe, warum Roségold dieses Jahr im Trend liegt

Der Grund für seine Langlebigkeit liegt in seiner emotionalen Wärme und seiner Vielseitigkeit. Es strahlt weniger Opulenz aus als klassisches Gelbgold und wirkt wärmer und persönlicher als kühles Weißgold. Diese Eigenschaften machen es perfekt für den modernen Zeitgeist, der Individualität und subtile Eleganz schätzt. Roségold ist nicht laut, es flüstert.

Somit lautet das Fazit: Ja, Roségold ist ein Trend, aber einer, der gekommen ist, um zu bleiben. Es hat sich seinen Platz als dritte Säule in der Welt der Edelmetalle verdient und wird auch in den kommenden Jahren für seine moderne und zugleich zeitlose Ästhetik geschätzt werden.

Tricolor-Chic: So meistern Sie den Look aus Gelb-, Weiß- und Roségold

Die Königsdisziplin des Schmuck-Stylings ist die Kombination von drei Goldtönen: Gelb-, Weiß- und Roségold. Was früher als modischer Fauxpas galt, ist heute ein Zeichen für ultimatives Stilbewusstsein. Der Tricolor-Look wirkt mühelos, raffiniert und unglaublich individuell. Doch damit das Zusammenspiel der drei Farben harmonisch und nicht chaotisch wirkt, bedarf es einer cleveren Technik. Das Geheimnis liegt darin, ein sogenanntes „Brückenstück“ zu verwenden.

Ein Brückenstück ist ein einzelnes Schmuckstück, das bereits alle drei Goldtöne in sich vereint, wie zum Beispiel ein Ring oder ein Armband im Tricolor-Design. Dieses Teil bildet die Basis und legitimiert die Kombination der einzelnen Metalle. Von dort aus können Sie weitere, einfarbige Stücke in Gelb-, Weiß- und Roségold ergänzen. Die Pforzheimer Manufaktur Goldmaid zeigt dies eindrucksvoll mit ihren vom Bauhaus inspirierten Ringen, bei denen verschlungene Bänder die drei Goldtöne harmonisch verbinden – eine moderne Hommage an deutsche Designtradition.

Wenn Sie Ihren Tricolor-Look von Grund auf selbst zusammenstellen möchten, hilft eine strategische Herangehensweise. Die sogenannte „Brücken-Technik“ bietet hierfür einen klaren Fahrplan.

Ihr Plan für den perfekten Tricolor-Look: Die Brücken-Technik

  1. Basis schaffen: Wählen Sie ein zentrales Tricolor-Schmuckstück (z. B. einen Ring oder ein Armband), das als visueller Anker und „Brücke“ zwischen den Farben dient.
  2. Dominanz festlegen: Bestimmen Sie, welches der drei Metalle am besten zu Ihrem Hautton und Outfit passt. Dieses Metall sollte etwa 60 % Ihres gesamten Schmucks ausmachen.
  3. Akzente hinzufügen: Fügen Sie das zweite Metall als sekundären Akzent hinzu. Es sollte ungefähr 30 % des Looks ausmachen und für einen schönen Kontrast sorgen.
  4. Highlights setzen: Setzen Sie das dritte und letzte Metall nur sehr sparsam ein (ca. 10 %). Ein einzelner, feiner Ring oder zarte Ohrstecker genügen, um dem Look Tiefe zu verleihen.
  5. Oberflächen vereinheitlichen: Achten Sie darauf, dass alle Schmuckstücke eine ähnliche Oberflächenstruktur haben. Kombinieren Sie entweder nur matte oder nur polierte Stücke für ein ruhiges Gesamtbild.

Mit dieser Methode schaffen Sie einen Look, der gewollt und kuratiert aussieht, anstatt zufällig zusammengewürfelt. Es ist ein Spiel mit Farben und Proportionen, das Ihre Schmucksammlung in einem völlig neuen Licht erstrahlen lässt.

Gelbgold, Weißgold oder Roségold: Welcher Goldton passt wirklich zu Ihrem Stil und Hauttyp?

Die Wahl des richtigen Goldtons ist eine sehr persönliche Entscheidung, die weit über den reinen Hautton hinausgeht. Es geht um Ihre Persönlichkeit, Ihren Lebensstil und die Botschaft, die Sie senden möchten. Jeder Goldton hat seinen eigenen Charakter und unterstreicht unterschiedliche Facetten Ihrer Ausstrahlung. Während Roségold als universeller Schmeichler gilt, haben auch Gelb- und Weißgold ihre ganz eigenen Stärken.

Gelbgold ist der Inbegriff des Klassikers. Es strahlt Wärme, Luxus und Tradition aus. Wenn Sie einen zeitlosen, eleganten Stil pflegen und Werte wie Beständigkeit schätzen, ist Gelbgold oft die perfekte Wahl. Es erinnert an sonnige Tage und große Feierlichkeiten und wirkt besonders edel zu warmen Hauttönen.

Weißgold hingegen steht für Modernität, Minimalismus und kühles Understatement. Seine silbrige, helle Farbe wirkt frisch und dezent. Es ist die ideale Wahl für Frauen, die einen klaren, geradlinigen Stil bevorzugen und Schmuck schätzen, der sich nicht in den Vordergrund drängt. An kühlen Hauttönen entfaltet es seine volle, brillante Wirkung.

Und Roségold? Es ist der romantische Kreativgeist unter den Goldtönen. Es verbindet die Wärme von Gelbgold mit einer modernen, femininen Note. Es steht für Individualität und einen Hauch von Verspieltheit, ohne an Eleganz zu verlieren. Wie bereits erwähnt, ist es der Diplomat, der sich an alle Hauttypen anpasst.

Die folgende Übersicht, inspiriert von Feichtinger, kann Ihnen helfen, den passenden Goldton für Ihren persönlichen Stil zu finden – mit einem Augenzwinkern für typische Anlässe in deutschen Metropolen.

Goldtypen und Persönlichkeitsstile
Goldtyp Persönlichkeit Stilrichtung Beste Anlässe Hautton
Gelbgold Klassisch, traditionsbewusst Zeitlos elegant Traditionelle Feiern in Bayern Warme Untertöne
Weißgold Modern, minimalistisch Understatement Business-Meeting Frankfurt Kühle Untertöne
Roségold Romantisch, kreativ Feminin modern Galerie-Eröffnung Berlin Alle Hauttypen

Am Ende gibt es kein Richtig oder Falsch. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und wählen Sie den Goldton, in dem Sie sich am wohlsten und schönsten fühlen. Denn der beste Schmuck ist der, der Ihre einzigartige Persönlichkeit zum Strahlen bringt.

Gold und Silber mischen: Wie Sie die alte Moderegel brechen und den Bicolor-Look meisterhaft stylen

„Kombiniere niemals Gold und Silber!“ – diese alte Moderegel haben wir alle schon einmal gehört. Doch in der modernen Stilwelt gilt sie als überholt. Der Bicolor-Look, also die bewusste Kombination von zwei verschiedenen Metallfarben wie Roségold und Silber, ist heute ein Statement für modischen Mut und Individualität. Richtig gemacht, wirkt der Look nicht unruhig, sondern dynamisch und interessant. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Kombination gewollt und nicht zufällig aussehen zu lassen.

Eine der einfachsten und effektivsten Methoden ist die 80/20-Regel. Wählen Sie ein Metall als Ihre dominante Hauptfarbe, das etwa 80 % Ihres Schmucks ausmacht. Das könnte zum Beispiel eine Roségold-Uhr und mehrere feine Roségold-Ringe sein. Anschließend setzen Sie mit dem zweiten Metall bewusste Akzente, die die restlichen 20 % ausmachen – beispielsweise ein einzelnes, markantes Silberarmband oder silberne Ohrringe. Diese klare Hierarchie schafft eine visuelle Ordnung und Ruhe.

Ein weiterer Profi-Tipp ist die Verwendung eines verbindenden Elements, genau wie beim Tricolor-Look. Ein einzelnes Bicolor-Schmuckstück, das bereits Roségold und Silber enthält, dient als Brücke und rechtfertigt die Kombination der restlichen Teile. Achten Sie zudem auf eine einheitliche Formsprache und Oberflächenstruktur. Kombinieren Sie filigrane Stücke mit filigranen Stücken und Statement-Teile mit Statement-Teilen. Eine Mischung aus matten und polierten Oberflächen kann schnell unruhig wirken, also bleiben Sie bei einer Variante.

Der Bicolor-Look ist die perfekte Möglichkeit, Ihre gesamte Schmucksammlung neu zu entdecken und Stücke zu kombinieren, die Sie bisher getrennt voneinander getragen haben. Es ist ein Ausdruck von Freiheit und modernem Stilbewusstsein, das zeigt, dass Sie die Regeln kennen – und wissen, wann Sie sie brechen müssen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Universelle Schönheit: Roségold schmeichelt dank seines neutralen Untertons nahezu jedem Hauttyp und schlägt eine Brücke zwischen kühlen und warmen Teints.
  • Qualität liegt im Detail: Die Farbe und Wertigkeit von Roségold wird durch die Legierung bestimmt. 585er (14 Karat) und 750er (18 Karat) Roségold bieten die beste Balance aus satter Farbe und Langlebigkeit.
  • Mehr als ein Trend: Mit seiner reichen Geschichte und etablierten Position im Markt ist Roségold ein moderner Klassiker, dessen Vielseitigkeit zeitlose Eleganz garantiert.

Die ewige Sonne: Wie Sie den klassischen Charme von Gelbgold modern und stilvoll interpretieren

Neben dem romantischen Roségold erlebt auch der ewige Klassiker, das Gelbgold, ein fulminantes Comeback. Doch anstatt opulenter Protzigkeit steht heute subtile Eleganz im Vordergrund. Der moderne Weg, Gelbgold zu tragen, folgt dem Prinzip des „Quiet Luxury“ – leiser Luxus, der sich durch Qualität und Understatement auszeichnet, anstatt durch laute Logos.

Der Schlüssel zu einer modernen Interpretation liegt in der Wahl der Designs und Oberflächen. Anstelle von hochglanzpolierten, massiven Ketten sind heute filigrane Gliederketten, zarte Ringe und minimalistische Anhänger gefragt. Besonders angesagt sind matte oder seidenmatte Oberflächen, das sogenannte „Satin-Finish“. Diese Veredelung nimmt dem Gold seine grelle Strahlkraft und verleiht ihm eine weiche, fast pudrige Anmutung, die unglaublich edel und zeitgemäß wirkt.

Auch der Kontext ist entscheidend. Moderner Gelbgoldschmuck wird nicht mehr nur für den großen Abendauftritt aufbewahrt. Er wird lässig im Alltag integriert und schafft so einen spannenden Stilbruch. Wie Schmuckexperten betonen, entfaltet Gelbgold seinen Charme heute am besten in der Kombination mit lässigen Outfits wie einer gut sitzenden Jeans und einem schlichten weißen T-Shirt. Dieser Kontrast zwischen dem edlen Metall und dem legeren Alltagslook macht den Reiz aus. Selbst traditioneller Trachtenschmuck, wie ihn die Pforzheimer Goldschmiede Schütt neu interpretiert, wird aus seinem Kontext gelöst und zu einem urbanen Statement-Piece.

Auch wenn unser Fokus auf Roségold lag, lohnt sich der Blick auf den modernen Umgang mit klassischem Gelbgold, um das gesamte Spektrum zu verstehen.

Der neue Gelbgold-Look ist ein Bekenntnis zu zeitloser Qualität, getragen mit einer modernen, entspannten Selbstverständlichkeit. Er beweist, dass wahre Klassiker sich immer wieder neu erfinden können.

Häufig gestellte Fragen zu Roségold

Wie erkenne ich meinen Hautunterton?

Schauen Sie bei Tageslicht auf Ihre Handgelenk-Venen: Sind sie eher bläulich, haben Sie einen kühlen Unterton. Wirken sie grünlich, haben Sie einen warmen Unterton. Wenn Sie beides erkennen oder sich nicht entscheiden können, haben Sie wahrscheinlich einen neutralen Unterton.

Kann ich verschiedene Goldtöne mischen?

Ja, absolut! Der Bicolor- oder Tricolor-Look ist sehr modern und ein Zeichen von Stilbewusstsein. Der Trick ist, eine klare Linie zu schaffen, zum Beispiel durch die Wiederholung ähnlicher Formen oder durch die Verwendung eines Schmuckstücks, das bereits mehrere Farben vereint.

Welches Gold ist am wertstabilsten?

Traditionell gilt Gelbgold als die wertstabilste Anlage, da sein Wert direkt an den Goldpreis gekoppelt ist. Roségold und Weißgold können als modische Varianten stärkeren Wertschwankungen unterliegen, obwohl der reine Goldanteil natürlich denselben Wert hat. Bei Schmuck stehen jedoch meistens der Stil und die persönliche Vorliebe im Vordergrund.

Geschrieben von Anke Richter, Anke Richter ist eine zertifizierte Gemmologin und Luxusgut-Expertin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Bewertung von feinem Schmuck und Schweizer Uhren. Ihre Expertise liegt in der Identifizierung von historischem Wert und Materialqualität.