Veröffentlicht am März 12, 2024

Die Suche nach dem eigenen Stil ist keine Frage des richtigen Geschmacks, sondern der psychologischen Selbsterkenntnis.

  • Ihr Kleiderschrank spiegelt oft unbewusste emotionale Muster und Blockaden wider, nicht nur modische Vorlieben.
  • Eine authentische Garderobe entsteht durch das Verstehen des eigenen „Warum“ und nicht durch das blinde Befolgen von Trends.

Empfehlung: Beginnen Sie Ihre Stilreise nicht mit dem Ausmisten, sondern mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme Ihrer inneren Welt und Ihrer modischen Identität.

Ein voller Kleiderschrank und doch das Gefühl, „nichts zum Anziehen“ zu haben – ein Dilemma, das viele kennen. Sie haben unzählige Ratgeber gelesen, vielleicht sogar versucht, Ihren Schrank nach Farben zu sortieren oder die berühmte „Capsule Wardrobe“ zu erstellen. Doch das Gefühl, in der eigenen Kleidung nicht wirklich zu Hause zu sein, bleibt. Die meisten Ansätze konzentrieren sich auf das Äußere: Welche Farben passen zu Ihrem Hautton? Welche Schnitte schmeichelen Ihrer Figur? Welche „Must-haves“ gehören in jeden Schrank? Dies sind nützliche Werkzeuge, aber sie kratzen nur an der Oberfläche.

Die Wahrheit ist, dass unser Verhältnis zur Kleidung viel tiefer geht. Es ist verwurzelt in unserer Psyche, in unseren Erfahrungen, Ängsten und Träumen. Wir kaufen Kleidung aus emotionalen Impulsen, halten an Stücken fest, die uns an eine andere Zeit oder eine andere Version von uns selbst erinnern, und scheuen uns davor, das zu tragen, was uns wirklich gefällt – aus Angst, aufzufallen oder beurteilt zu werden. Diese unsichtbaren Fäden, diese Stil-Blockaden, sind die eigentliche Ursache für die modische Frustration. Bevor wir also über das „Was“ und „Wie“ einer Garderobe sprechen, müssen wir das „Warum“ verstehen.

Was wäre, wenn die wahre Stil-Revolution nicht im Kleiderschrank beginnt, sondern in Ihnen selbst? Wenn der Schlüssel zu einer authentischen Garderobe nicht darin liegt, neue Regeln zu lernen, sondern alte, unbewusste Muster zu durchbrechen? Dieser Artikel ist mehr als ein gewöhnlicher Mode-Ratgeber. Er ist eine Einladung zur modischen Selbstfindung. Wir werden gemeinsam eine Reise antreten, die bei Ihrer Persönlichkeit beginnt und bei einem Kleiderschrank endet, der nicht nur gut aussieht, sondern sich auch echt anfühlt – wie eine zweite Haut, die Ihre innere Welt sichtbar macht.

In den folgenden Abschnitten werden wir die psychologischen Aspekte Ihres Stils beleuchten, praktische Methoden zum Entdecken Ihrer modischen Identität vorstellen und Ihnen zeigen, wie Sie eine Garderobe aufbauen, die nachhaltig, vielseitig und vor allem eines ist: unverkennbar Sie.

Die ewige Suche nach dem Stil: Wie Sie Ihre modische Persönlichkeit finden und definieren

Die Suche nach dem persönlichen Stil fühlt sich oft an wie eine endlose Odyssee. Wir probieren Trends aus, kopieren Looks von Influencern und enden doch oft mit einem Gefühl der Entfremdung. Der Grund dafür ist einfach: Wir suchen im Außen, während die Antworten in unserem Inneren liegen. Ihre modische Identität ist kein starres Konzept, das es zu finden gilt, sondern ein dynamischer Ausdruck Ihrer Persönlichkeit, Ihrer Werte und Ihres Lebensstils. Sie ist die Schnittmenge dessen, wer Sie sind, und wie Sie von der Welt wahrgenommen werden möchten.

Um diese Identität zu entdecken, bedarf es einer Art „Garderoben-Archäologie“. Beginnen Sie nicht mit dem, was Sie loswerden wollen, sondern mit dem, was Sie lieben. Identifizieren Sie Ihre 10-15 absoluten Lieblingsteile. Was haben sie gemeinsam? Sind es die Materialien, die Schnitte, die Farben oder die Erinnerungen, die Sie damit verbinden? Diese Stücke sind die ersten Anhaltspunkte für Ihre wahre Stil-DNA. Oft offenbaren sie eine Vorliebe für Komfort, Eleganz, Kreativität oder Minimalismus, die Ihnen bisher nicht bewusst war.

Ein weiterer entscheidender Schritt ist das Erkennen Ihrer emotionalen Kaufmuster. Führen Sie für vier Wochen ein Modetagebuch: Notieren Sie, was Sie tragen und wie Sie sich darin fühlen. Halten Sie auch fest, wann und warum Sie neue Kleidung kaufen. War es aus Langeweile, zur Belohnung nach einem harten Tag oder weil Sie wirklich etwas brauchten? Diese Selbstbeobachtung ist der erste Schritt, um aus dem Kreislauf impulsiver Fehlkäufe auszubrechen und bewusste Entscheidungen zu treffen, die Ihre modische Identität stärken, anstatt sie zu verwässern.

Am Ende dieser Analyse geht es darum, eine Art „persönliche Uniform“ zu entwickeln – nicht im Sinne von Eintönigkeit, sondern als eine Sammlung von Outfit-Formeln, die für Sie funktionieren und in denen Sie sich stark und authentisch fühlen. Dies schafft Sicherheit und befreit mentale Energie für die wichtigen Dinge im Leben.

Weniger ist mehr: Wie Sie mit einer minimalistischen Kapselgarderobe immer perfekt gekleidet sind

Nachdem Sie die Grundlagen Ihrer modischen Identität erforscht haben, wird ein Konzept besonders attraktiv: die Kapselgarderobe. Doch verstehen Sie dies nicht als starres Regelwerk, sondern als die logische Konsequenz Ihrer Selbstfindung. Eine Kapselgarderobe ist keine Ansammlung beliebiger Basics, sondern eine kuratierte Auswahl von Kleidungsstücken, die Ihre Persönlichkeit perfekt widerspiegeln und sich mühelos miteinander kombinieren lassen. Der Fokus liegt auf Qualität statt Quantität, auf Vielseitigkeit statt Masse.

Das Ziel ist, mit einer überschaubaren Anzahl von Teilen eine maximale Anzahl von Outfits zu kreieren. Experten sind sich einig, dass eine gut durchdachte Capsule Wardrobe etwa 25-35 Teile pro Saison umfassen kann, inklusive Schuhen und Jacken. Diese Zahl ist jedoch nur ein Richtwert. Es geht nicht darum, sich krampfhaft einzuschränken, sondern darum, jedes einzelne Stück bewusst auszuwählen, sodass es Ihre Stil-Signatur trägt und zu Ihrem Leben passt. Das Resultat ist ein Kleiderschrank, in dem jedes Teil ein Lieblingsteil ist.

Perfekt organisierte Kapselgarderobe mit farblich abgestimmten Kleidungsstücken

Der finanzielle und nachhaltige Vorteil dieses Ansatzes ist erheblich. Anstatt in kurzlebige Trends zu investieren, die schnell an Reiz verlieren, konzentrieren Sie sich auf hochwertige, zeitlose Stücke. Das mag anfangs eine größere Investition bedeuten, zahlt sich aber langfristig aus, wie ein Vergleich der Kosten und Lebensdauer zeigt.

Diese Tabelle verdeutlicht die langfristigen Vorteile einer bewussten Auswahl, die über den reinen Anschaffungspreis hinausgehen. Utopia, ein führendes deutsches Portal für Nachhaltigkeit, bestätigt, dass eine Kapselgarderobe eine wirksame Strategie gegen Fast Fashion und Konsumwahn ist.

Vergleich: Fast Fashion vs. Capsule Wardrobe Kosten
Aspekt Fast Fashion Capsule Wardrobe
Anzahl Teile/Jahr 60-80 Stück 25-35 Stück
Durchschnittliche Ausgaben/Jahr 800-1200€ 600-900€
Qualität Niedrig bis mittel Hoch
Lebensdauer/Teil 6-12 Monate 3-5 Jahre
Nachhaltigkeit Gering Hoch

Letztendlich führt der minimalistische Ansatz zu einer Befreiung: weniger Entscheidungsstress am Morgen, mehr Platz im Schrank und das gute Gefühl, einen nachhaltigen und zutiefst persönlichen Stil zu pflegen.

Den eigenen Stil-Fehler finden: Welcher Modetyp sind Sie und wie durchbrechen Sie Ihr Muster?

Auf dem Weg zur authentischen Garderobe müssen wir uns unseren „Stil-Fehlern“ stellen. Dabei geht es nicht um modische Fauxpas wie die falsche Sockenfarbe, sondern um tief verwurzelte Verhaltensmuster, die uns sabotieren. Diese Muster sind oft psychologischer Natur und verhindern, dass wir uns von Kleidung trennen, die nicht mehr zu uns passt. Wir alle fallen in bestimmte Fallen, die unseren Schrank unnötig füllen und unsere modische Entwicklung blockieren.

Ein klassisches Beispiel ist die „Sunk-Cost-Falle“ (Falle der versunkenen Kosten): Wir behalten ein teures Kleidungsstück, das wir nie tragen, weil wir uns schuldig fühlen würden, das investierte Geld „wegzuwerfen“. Ein anderes Muster ist der sentimentale Anker. Die Styling-Experten von „Schrank trifft Stil“ bringen es auf den Punkt, wenn sie erklären, dass wir oft an ungetragenen Stücken hängen, weil wir denken, sie könnten wieder passen oder in Mode kommen.

Oft hängen wir an Kleidungsstücken, die wir nicht tragen, aus sentimentalen Gründen oder weil wir denken, sie könnten irgendwann wieder in Mode kommen oder uns wieder passen.

– Schrank trifft Stil, Eine Capsule Wardrobe erstellen: Die 8 häufigsten Fehler

Andere häufige Typen sind die „Schnäppchenjägerin“, die kauft, weil etwas reduziert ist, nicht weil sie es braucht; die „Trend-Sammlerin“, die jeden Hype mitmacht, ohne zu prüfen, ob er zu ihr passt; oder die „Fantasie-Ich-Käuferin“, die Kleidung für ein Leben kauft, das sie nicht führt (z.B. glamouröse Abendkleider ohne entsprechende Anlässe). Das Erkennen des eigenen Musters ist der erste, entscheidende Schritt zur Veränderung. Fragen Sie sich ehrlich: Welcher Modetyp bin ich? Welche emotionalen Trigger führen zu meinen Fehlkäufen?

Indem Sie diese unbewussten Mechanismen ans Licht bringen, nehmen Sie ihnen die Macht. Sie lernen, Kaufentscheidungen nicht mehr von alten Gewohnheiten oder flüchtigen Emotionen leiten zu lassen, sondern von Ihrer wahren, neu definierten modischen Identität. Das ist der Moment, in dem Sie die Kontrolle über Ihren Stil zurückgewinnen.

Die Macht der Farben: Wie Sie eine Farbpalette für Ihre Garderobe entwickeln, die Ihnen schmeichelt

Farben sind weit mehr als nur ein optisches Detail; sie sind eine kraftvolle Form der nonverbalen Kommunikation. Sie beeinflussen unsere Stimmung, wie andere uns wahrnehmen und wie wir uns selbst fühlen. Eine bewusste Farbpalette ist daher ein Eckpfeiler jeder authentischen Garderobe. Es geht nicht darum, starren „Farbtyp“-Regeln zu folgen, sondern eine Palette zu entwickeln, die sowohl Ihrer natürlichen Kolorierung schmeichelt als auch Ihre Persönlichkeit und Ihre emotionalen Ziele unterstützt.

Interessanterweise neigen viele Menschen in Deutschland zu einer sehr sicheren Farbpalette. Eine Statista-Umfrage von 2023 zeigt, dass deutsche Frauen bei Kleidung Schwarz (68%), Blau (43%) und Grau (30%) bevorzugen. Diese Farben sind zweifellos elegant und vielseitig, aber spiegeln sie immer die wahre Persönlichkeit wider oder sind sie oft nur eine „sichere“ Wahl aus Gewohnheit oder Unsicherheit? Ihre persönliche Farbpalette darf und sollte mehr sein. Sie kann eine Geschichte erzählen: Blau für Vertrauen und Ruhe, Grün für Harmonie, Rot für Energie oder Gelb für Optimismus.

Harmonisch arrangierte Stoffmuster in aufeinander abgestimmten Farbtönen

Der Aufbau Ihrer Palette beginnt mit der Analyse Ihrer natürlichen Farbgebung (Haut, Haare, Augen), um eine harmonische Basis zu schaffen. Darauf aufbauend definieren Sie Ihre emotionalen Farbziele. Möchten Sie im Beruf kompetenter wirken? Wählen Sie tiefere Blautöne. Möchten Sie mehr Kreativität ausstrahlen? Integrieren Sie Akzente in Orange oder Violett. Eine gute Struktur besteht aus 2-3 neutralen Basisfarben (wie Marine, Anthrazit, Beige oder Off-White), die das Fundament Ihrer Garderobe bilden. Ergänzt werden diese durch 2-3 Akzentfarben, die Ihre Persönlichkeit unterstreichen und für Highlights in Form von Tops, Schals oder Accessoires sorgen.

Testen Sie potenzielle Farben bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen und beobachten Sie, wie sie nicht nur Ihr Aussehen, sondern auch Ihre Stimmung verändern. Eine gut kuratierte Farbpalette macht das Kombinieren spielend leicht und sorgt dafür, dass Ihr gesamter Look immer stimmig und authentisch wirkt.

Der Kleiderschrank-Check: So misten Sie aus und schaffen Platz für Ihren neuen Stil

Nachdem Sie Ihre modische Identität definiert, psychologische Muster erkannt und Ihre Farbpalette festgelegt haben, kommt der Moment, auf den viele warten (oder den sie fürchten): das Ausmisten. Doch sehen Sie diesen Schritt nicht als schmerzhaften Verlust, sondern als befreienden Akt. Sie schaffen nicht nur physischen Platz in Ihrem Schrank, sondern auch mentalen Raum für die Person, die Sie heute sind und sein möchten. Es ist der letzte, logische Schritt, um Ihre innere Transformation im Außen sichtbar zu machen.

Gehen Sie systematisch vor. Anstatt den ganzen Schrank auf einmal umzuwälzen, arbeiten Sie sich Kategorie für Kategorie durch (z.B. zuerst alle Hosen, dann alle Pullover). Nehmen Sie jedes einzelne Teil in die Hand und stellen Sie sich die entscheidenden Fragen, die wir zuvor erarbeitet haben: „Unterstreicht dieses Stück meine Persönlichkeit?“, „Fühle ich mich authentisch und selbstbewusst darin?“, „Passt es zu meiner neuen Farbpalette und zu mindestens drei anderen Teilen?“. Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Ein „Vielleicht“ ist meistens ein „Nein“.

Eine in Deutschland bewährte Methode, um den Prozess zu strukturieren, ist die 4-Kisten-Methode. Sie hilft, klare Entscheidungen zu treffen und für jedes Teil den richtigen Weg zu finden. Dieser pragmatische Ansatz verhindert, dass ungetragene Kleidung einfach nur von einer Ecke des Schranks in die andere wandert.

Ihr Aktionsplan: Die 4-Kisten-Methode für einen bewussten Kleiderschrank

  1. Kiste 1 – Behalten: Hier landen nur Ihre absoluten Lieblingsteile, die perfekt zu Ihrer definierten Stil-Identität passen und die Sie regelmäßig und gerne tragen.
  2. Kiste 2 – Anpassen/Reparieren: Kleidung, die Potenzial hat, aber kleine Mängel aufweist. Planen Sie einen konkreten Termin bei der Änderungsschneiderei oder für die Reparatur zu Hause.
  3. Kiste 3 – Verkaufen/Tauschen: Gut erhaltene Stücke, die nicht mehr zu Ihnen passen, aber zu schade zum Wegwerfen sind. Plattformen wie Vinted oder lokale Kleider-Tauschbörsen sind hier ideale Anlaufstellen.
  4. Kiste 4 – Spenden/Recyceln: Kleidung, die nicht mehr verkauft werden kann. Achten Sie auf seriöse Sammelstellen wie die Altkleidercontainer des DRK oder spezifische Textilrecycling-Programme.

Am Ende dieses Prozesses steht ein Kleiderschrank, der leichter, übersichtlicher und vor allem inspirierender ist. Jedes verbleibende Stück hat seinen Platz verdient und wartet darauf, getragen zu werden und Ihre Geschichte zu erzählen.

Der feine Unterschied: Warum Stil bleibt, während Mode vergeht

In der Diskussion um eine persönliche Garderobe ist es entscheidend, zwei Begriffe zu unterscheiden, die oft synonym verwendet werden: Mode und Stil. Mode ist extern, kollektiv und vergänglich. Sie wird von Designern auf den Laufstegen diktiert und ändert sich jede Saison. Sie ist ein Angebot, eine Inspiration, aber auch ein Diktat, das oft zu schnellem Konsum und einem Gefühl des „Nicht-mithalten-Könnens“ führt. Mode fragt: „Was ist gerade angesagt?“.

Stil hingegen ist intern, individuell und beständig. Er ist die Essenz Ihrer Persönlichkeit, übersetzt in Kleidung, Accessoires und Haltung. Stil ist keine Frage des Geldes oder der neuesten Trends, sondern der Selbstkenntnis und der bewussten Auswahl. Er entwickelt sich mit Ihnen, bleibt aber in seinem Kern authentisch. Stil fragt: „Wer bin ich und wie möchte ich das ausdrücken?“. Wer seinen Stil gefunden hat, kann die Mode als Werkzeugkasten nutzen, aus dem er sich gezielt bedient, anstatt ihr Sklave zu sein.

Die Entwicklung eines persönlichen Stils ist auch eine Form der mentalen Entlastung. Jeden Morgen vor dem Schrank zu stehen und nicht zu wissen, was man anziehen soll, verbraucht wertvolle kognitive Ressourcen. Wie es im Ratgeber von Peek & Cloppenburg treffend formuliert wird:

Die Entscheidung, was man anziehen soll, erfordert mentale Energie, die Sie viel besser für andere Dinge verwenden können.

– Peek & Cloppenburg, Capsule Wardrobe Ratgeber

Eine Garderobe, die auf Stil und nicht auf flüchtiger Mode basiert, ist daher eine Investition in Ihre Lebensqualität. Sie spart Zeit, Geld und mentale Energie. Sie ermöglicht es Ihnen, sich mit Zuversicht zu kleiden, weil Sie wissen, dass jedes Outfit ein echter Ausdruck Ihrer selbst ist. Sie tragen nicht einfach Kleidung, Sie tragen Ihren Charakter.

Mode ist das, was man kauft. Stil ist das, was man damit macht – und vor allem, wer man ist, wenn man es trägt. Es ist die Kunst, aus dem Angebot der Mode das auszuwählen, was die eigene, einzigartige Geschichte erzählt.

Modisch vs. Stilvoll: Der feine Unterschied, der über wahren Charakter entscheidet

Auf den ersten Blick mögen „modisch“ und „stilvoll“ ähnlich klingen, doch sie beschreiben zwei grundlegend verschiedene Ansätze zur Kleidung. Modisch zu sein bedeutet, aktuelle Trends zu kennen und zu tragen. Es ist eine reaktive Haltung, die sich am Puls der Zeit orientiert. Eine modische Person hat vielleicht die angesagteste It-Bag der Saison, doch dieser Look kann morgen schon wieder veraltet sein. Es ist eine Jagd nach dem Neuen, die oft mit Oberflächlichkeit und Kurzlebigkeit verbunden ist.

Stilvoll zu sein, ist hingegen eine proaktive Haltung. Es bedeutet, ein tiefes Verständnis für sich selbst zu haben und Kleidung als Werkzeug zur Unterstreichung der eigenen Persönlichkeit zu nutzen. Eine stilvolle Person muss nicht jeden Trend mitmachen. Sie wählt souverän aus, was zu ihr passt, und kann auch ein zehn Jahre altes Kleidungsstück so tragen, dass es modern und relevant wirkt. Stil ist charakterbasiert und zeitlos. Wie das Nachhaltigkeitsportal Utopia es formuliert, ist der bewusste Aufbau einer Garderobe ein Gegenentwurf zum „Shoppingwahn und Fast Fashion“.

Das Konzept der Capsule Wardrobe ist aus dem Minimalismus-Gedanken heraus entstanden. Es soll gegen überfüllte Kleiderschränke, Shoppingwahn und Fast Fashion helfen.

– Utopia, Capsule Wardrobe 2025: Diese 10 Essentials brauchst du

Der wahre Charakter einer Garderobe zeigt sich in den Antworten auf einige grundlegende Fragen, die Sie sich bei jedem potenziellen Kauf stellen sollten. Fühlen Sie sich darin nicht nur gut gekleidet, sondern authentisch und selbstbewusst? Würden Sie dieses Stück auch in fünf Jahren noch tragen wollen, unabhängig von Trends? Passt es zu Ihrer Persönlichkeit und Ihren Werten, zum Beispiel in Bezug auf Nachhaltigkeit und Qualität? Diese Fragen verlagern den Fokus vom „Haben-Wollen“ zum „Sein-Wollen“.

Letztendlich ist eine modische Person ein Konsument der Modeindustrie, während eine stilvolle Person der Kurator ihrer eigenen Identität ist. Dieser feine, aber entscheidende Unterschied ist der Schlüssel zu wahrer Eleganz und Selbstsicherheit.

Das Wichtigste in Kürze

  • Stil ist Psychologie: Ihre wahre Stil-Identität finden Sie nicht in Modetrends, sondern durch das Verstehen Ihrer eigenen Persönlichkeit, Werte und emotionalen Muster.
  • Qualität vor Quantität: Eine kuratierte Kapselgarderobe mit wenigen, hochwertigen und vielseitigen Teilen schafft mehr Stil und Zufriedenheit als ein überfüllter Schrank.
  • Authentizität ist das Ziel: Der Sinn einer Stil-Revolution ist nicht modische Perfektion, sondern das Gefühl, sich in der eigenen Kleidung selbstbewusst und authentisch zu fühlen.

Die Kunst des perfekten Kleiderschranks: Wie Sie eine vielseitige Garderobe mit Must-haves aufbauen

Nach der intensiven Reise der Selbstfindung gelangen wir zur konkreten Umsetzung: dem Aufbau einer Garderobe, die nicht nur schön, sondern auch funktional, vielseitig und authentisch ist. Der „perfekte“ Kleiderschrank ist dabei kein universelles Ideal, sondern ein höchst persönliches System, das auf Ihre Stil-Signatur und Ihre Lebensanforderungen zugeschnitten ist. Die Kunst besteht darin, eine Basis aus vielseitigen „Must-haves“ zu schaffen, die Sie dann mit individuellen Charakterstücken zum Leben erwecken.

Die Grundlage bilden hochwertige Basics in Ihren neutralen Basisfarben. Denken Sie an gut sitzende Jeans, klassische T-Shirts aus Bio-Baumwolle, einen eleganten Blazer oder einen zeitlosen Wollmantel. Bei diesen Kernstücken lohnt sich die Investition in Qualität und eine nachhaltige Produktion. In Deutschland und Europa gibt es zahlreiche Marken, die sich auf hochwertige, faire und umweltfreundliche Mode spezialisiert haben. So finden Sie beispielsweise bei Marken wie Armed Angels oder Hessnatur nachhaltige Basics und Jeans, die eine solide Grundlage für Ihre Garderobe bilden.

Diese Basis ergänzen Sie mit Ihren „Signature Pieces“. Das können Kleidungsstücke in Ihren Akzentfarben, ein außergewöhnlicher Schnitt, ein besonderes Accessoire oder ein Schmuckstück mit persönlicher Bedeutung sein. Es sind diese Teile, die einem ansonsten einfachen Outfit Ihre unverwechselbare Handschrift verleihen. Eine Garderobe, die aus etwa 70% vielseitigen Basics und 30% Charakterstücken besteht, bietet die perfekte Balance aus Funktionalität und Individualität.

Der Aufbau einer solchen Garderobe ist ein fortlaufender, bewusster Prozess, kein einmaliges Projekt. Es geht darum, Ihren Kleiderschrank als lebendiges Archiv Ihrer Persönlichkeit zu betrachten.

Beginnen Sie Ihre persönliche Stil-Revolution noch heute. Es geht nicht darum, von heute auf morgen eine perfekte Garderobe zu besitzen, sondern darum, den ersten Schritt zu machen, um sich in Ihrer Kleidung jeden Tag ein Stück mehr wie Sie selbst zu fühlen. Ihr Stil ist Ihre Geschichte – erzählen Sie sie mit Überzeugung.

Geschrieben von Lena Bauer, Lena Bauer ist seit über 10 Jahren als persönliche Stilberaterin in Berlin tätig und hat sich darauf spezialisiert, Frauen zu helfen, eine zeitlose und vielseitige Garderobe aufzubauen. Ihr Fokus liegt auf der perfekten Passform und der Betonung der individuellen Persönlichkeit jenseits von schnelllebigen Trends.